Schwalbenheft. Mitteilungen der Ernst-Toller-Gesellschaft 02

Im Dezember 2018 feierte die Ernst-Toller-Gesellschaft neben dem 10. Preisträger des Toller-Preises, Wolf Biermann, auch ihr 20jähriges Bestehen, zu dessen Anlass die erste Nummer des Schwalbenhefts erschien. Der Jubiläumsreigen hat sich 2019 munter fortgesetzt: Am 7. April war es 100 Jahre her, dass die Münchner Räterepublik ausgerufen wurde und im Juli jährten sich Tollers Verurteilung vor dem Münchner Standgericht sowie seine Freilassung aus der Festungshaft gleichfalls zum 100. bzw. zum 95. Mal. Im September vor 90 Jahren trat Toller dann seine erste Vortragsreise durch die USA an – noch ohne zu ahnen, dass dieses Land ein rundes Jahrzehnt später zur letzten Etappe seiner Lebensreise werden sollte: Am 22. Mai vor 80 Jahren hat er sich als Exilant im New Yorker Mayflower-Hotel das Leben genommen. Anlässe genug also, um an Ernst Toller im Rahmen einer internationalen Tagung zu erinnern, die Christiane Schönfeld und Lisa M. Anderson vom 30. Mai bis zum 1. Juni 2019 am Hunter College in New York City ausgerichtet haben – den Konferenzbericht dazu können Sie in diesem Schwalbenheft nachlesen.

Ein (trauriges) Gedenken anderer Art bestimmt den Inhalt dieser Nummer mit: Am 18. Januar 2019 ist unser langjähriges Mitglied Wolfgang Frühwald gestorben. Kirsten Reimers und Reinhold Schira erinnern an eine Persönlichkeit, ohne die die Toller-Forschung nicht dort stünde, wo sie heute steht.

Dass dieser Forschung auch in Zukunft die Themen nicht ausgehen, dafür sorgen u. a. Fundstücke wie die in diesem Heft erstmals publizierten Hinkemann-Ilustrationen von Franz Frank und der bis dato ebenfalls unveröffentlichte Brief Tollers an den Künstler. Der Dank für diese Entdeckungen gebührt Oliver Tursic. Ebenfalls gedankt sei an dieser Stelle Gregor Ackermann für das Fundstück der letzten Ausgabe, das Gespräch mit Ernst Toller aus dem Jahr 1927. Ohne seine unermüdlichen Recherchen auch an den entlegensten Orten wäre die Toller-Philologie um etliche Texte ärmer.

Denn Tollers Werk und seine Vision von einem friedlichen Miteinander in Erinnerung zu rufen ist heute wichtiger denn je, so meinen wir. Auf den letzten Seiten dieses Hefts finden Sie einen Rückblick auf die zahlreichen Aktivitäten der Ernst-Toller-Gesellschaft und ihrer Mitglieder, die in diesem Sinn durchgeführt wurden. Um diesen Weg weiterhin gehen zu können, bitten wir Sie mit Nachdruck um Ihre ideelle und finanzielle Unterstützung. Werden Sie deshalb Mitglied in der Toller-Gesellschaft! Oder, wenn Sie es schon sind, werben Sie neue Mitglieder! So helfen Sie mit, das Andenken an Ernst Toller lebendig zu halten.

Die Redaktion des Schwalbenhefts
(Michael Pilz, Veronika Schuchter, Irene Zanol)

Lesen Sie hier das Schwalbenheft im Volltext.