Download der Reden zum Ernst-Toller-Preis 2021.
Aus der Begründung der Jury: „Mit Gertraud Klemm ehrt die Ernst-Toller-Gesellschaft ein literarisches Werk, welches in ironisch-kritischer Weise Strukturen der Macht kritisch hinterfragt. Seit ihren schriftstellerischen Anfängen beschäftigt sich die Autorin mit der feministischen Analyse bürgerlicher Frauenrollen, sie rückt Sexismus, Mutterschaft und Adoption ebenso ins Zentrum ihrer Texte wie das Altern, die neoliberale Erfolgs- und Wertegesellschaft sowie Religion. In ihrem ‚rebellischen Gesellschaftsroman‘ (Mia Eidlhuber, Der Standard) Hippocampus aus dem Jahr 2019 zeigt Gertraud Klemm anhand des Kunst- und Literaturbetriebs die patriarchalen Strukturen und zermürbenden Mechanismen auf, die unsere Gesellschaft bestimmen und fordert damit auch zur Reflexion der Erinnerungskultur auf. Dieser Einladung kommt die Ernst-Toller-Gesellschaft gerade im 25. Jahr ihres Bestehens gerne nach. Mit Toller verbindet Gertraud Klemm der Wille zum Protest sowie die Fähigkeit, auch dort unnachlässig Kritik zu üben, wo kurzfristig kaum Applaus zu erwarten ist.“
ÜBER GERTRAUD KLEMM
Gertraud Klemm wurde am 6. Juli 1971 in Wien geboren und wuchs in Baden bei Wien auf. Nach dem Studium der Biologie arbeitete sie zunächst als Gutachterin für Trinkwasser-Hygiene beim Wiener Magistrat, bevor sie sich 2006 der Arbeit als freiberufliche Schriftstellerin zuwandte. Seit 2013 hat sie fünf Romane und einen Lyrikband veröffentlicht, darüber hinaus nimmt sie in ihren Erzählungen, Essays und Kommentaren für das österreichische und deutsche Feuilleton regelmäßig zu den Themen Geschlechter(un)gerechtigkeit und Frauenpolitik Stellung. Für ihr Werk wurden Gertraud Klemm zahlreichen Auszeichnungen und Stipendien zugesprochen, darunter: Lise-Meitner-Literaturpreis 2011, BKS-Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Preis 2014, Longlist des Deutschen Buchpreises 2015 (Aberland), Outstanding Artist Award für Literatur 2020. Gertraud Klemm lebt in Pfaffstätten, Niederösterreich.
WERKE (AUSWAHL)
Hippocampus. Roman. Wien: Kremayr & Scheriau, 2019. Erbsenzählen. Roman. Graz: Droschl, 2019. Muttergehäuse. Roman. Wien: Kremayr & Scheriau, 2016. Aberland. Roman. Graz: Droschl, 2015. Herzmilch. Roman. Graz: Droschl, 2014. der geschälte tag. ein dialog. Prosa mit 29 Bildern von Uta Heinecke. St. Pölten: Literaturedition Niederösterreich, 2014. Mutter auf Papier. Essay. Gosau: Arovell, 2010. Höhlenfrauen. 12 Erzählungen, illustriert. Wien: Mille Tre Verlag, 2006.
AUSZEICHNUNGEN UND STIPENDIEN (AUSWAHL)
2020: Outstanding Artist Award für Literatur 2019: Residence Chateau de Lavigny, Schweiz 2018: Hawthornden Fellowship 2015: Aberland auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2015: Shortlist des European Union Prize for Literature 2015 (Herzmilch) 2014: BKS-Publikumspreis beim 38. Ingeborg-Bachmann-Preis 2014: Irseer Pegasus Literaturpreis 2012: Harder Literaturpreis 2011: Lise-Meitner-Literaturpreis
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Autorin: http://www.gertraudklemm.at/